Schellackplatten-Tango


Wenn die Schellackplatte kratzte,
Und das Liebesweh lief rund,
Ach, dann nahm er sie und schmatzte
Ihr die Sehnsucht auf den Mund,
Und dann spürte sie auch – irgendwas Gewisses,
Doch sie wusste nicht so – ganz genau, was isses.

Wenn der Tango sie umspülte,
Und sie bog sich zu ihm hin,
Ach, dann nahm er sie und kühlte
Ihr das Ohr am Männerkinn,
Und dann stahl er sich ihr – Lächeln und zerbisses,
Und dann wusste sie auch – ganz genau, das isses.

Manchmal streifte er am Tangokleid die Schlitze,
Und dann littse,
Littse sehr,
Denn das führte nur zu unvollkommner Hitze,
Und dann glittse,
Glittse mehr,
Mehr und mehr ihm von der Brust
Und entwand sich seiner Lust,
Doch den nächsten Tangsoschritt,
Hielt sie hitzehoffend wieder gerne mit.

Wenn die Schellackplatte kratzte,
Und das Liebesweh lief rund,
Ach, dann nahm er sie und schmatzte
Ihr die Sehnsucht auf den Mund,
Und dann spürte sie auch – irgendwas Gewisses,
Doch sie wusste nicht so – ganz genau, was isses.

Wenn der Tango sie umspülte,
Und sie bog sich zu ihm hin,
Ach, dann nahm er sie und kühlte
Ihr das Ohr am Männerkinn,
Und dann stahl er sich ihr – Lächeln und zerbisses,
Und dann wusste sie auch – ganz genau, das isses.

Manchmal drückte er sie hin zur Bodenritze,
Und dann schnittse,
Schnittse gern
Ein Gesicht und schickte augenschlitzend klitze-
kleine Blitze
Zu dem Herrn,
Und der hätte auch im Tang-
go mit ihr die Ritze lang
Manchen Drücker noch gewagt,
Doch da hat dem Herrn die Puste sich versagt.

Wenn der Tango sie umträumte,
Und die Blicke wurden schwer,
Ach, dann nahm er sie und räumte
Ihr das Sehnsuchtszimmer leer,
Und dann konnte sie am – nächsten Morgen singen,
Er hingegen musste – nach Erholung ringen.

Wenn die Schellackplatte drehte,
Und das Liebesweh lief rund,
Ach, dann trieb er ins Verwehte,
Kam am Ende auf den Hund,
Und sie weinte ihm nicht – eine Träne, ach,
Weil der Tango sie dem Nächsten in die Arme spülte, nach.